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Dies ist eine private Internetseite des Wohnungseigentümers Anselm Rapp, Geigenbergerstr. 13.
Sie wurde 2014 versuchsweise als Forumsportal eingerichtet, aber zu Gunsten der Mailingliste nicht ausgebaut und in Betrieb genommen.
Aus aktuellem Anlass verwende ich sie für

Informationen zur Analogabschaltung im Kabelnetz
am 16. Oktober 2018

Ohne jegliche Gewähr!
Diese Informationen gebe ich inoffiziell aus freien Stücken als "Nachbarschaftshilfe".
Offizielle Informationen unseres Kabelnetzbetreibers werden seit der zweiten Septemberhälfte verbreitet.

Unterstrichener Text enthält Weblinks zu weiterführenden externen Seiten unter Verantwortung deren Herausgeber.
 

Grundsätzliches

Stark vereinfacht ist (in diesem Zusammenhang) analog ein veraltendes Verfahren zur elektronischen Ton- und Bildübertragung und digital ein neues. Alte Fernseher, oft noch in Röhrentechnik, übertrugen Ton und Bild analog, neue (Digitalfernseher) übertragen beide digital. Etwa 80 Prozent der Haushalte verfügen bereits über Digitalfernseher, welche an unsere Kabelsteckdosen angeschlossen problemlos funktionieren. (Gegenteiliges ist mir nicht bekannt.) Hingegen gibt es so gut wie keine anschließbaren digitalen Hörfunkempfänger. Das analoge Bild- und Tonsignal, mit dem ältere Empfänger versorgt werden, wird am 16. Oktober 2018 abgeschaltet – auf Grund eines Gesetzes bis Jahresende 2018 in allen Kabelnetzanlagen in Bayern.

• Ohne geeignete Maßnahmen bleiben an die Kabelsteckdosen angeschlossene analoge Fernsehgeräte ab 16. Oktober 2018 dunkel und stumm.
• Ohne geeignete Maßnahmen bleiben an die Kabelsteckdosen angeschlossene analoge Radiogeräte – das sind praktisch alle – ab 16. Oktober 2018 stumm.

Was tun?

Zunächst: Was ist ein Kabelreceiver (DVB-C)?  Auf diesen Begriff werden Sie nachfolgend, aber auch sonst in Zusammenhang mit der Analogabschaltung öfters stoßen. Ein Kabelreceiver ist ein Zusatzgerät, das zwischen Kabelsteckdose und Fernseher oder Radio geschaltet wird und digitale in analoge Signale umwandelt, so dass analoge Empfangsgeräte weiter verwendet werden können. Kabelreceiver benötigen Platz, müssen verkabelt werden, und sie werden mit einer separaten, zusätzlichen Fernbedienung gesteuert. Manche Sender können damit nicht mehr empfangen werden, hingegen andere.

1. Fernsehen
   
   
• Digitalfernsehgerät
  Wenn Sie bereits ein Digitalfernsehgerät besitzen, brauchen Sie nichts zu tun, außer vielleicht einen neuen Sendersuchlauf durchzuführen.
   
• Analogfernsehgerät
  Wenn Sie noch ein Analogfernsehgerät besitzen, benötigen Sie einen geeigneten Kabelreceiver – oder Sie kaufen sich ein Digitalfernsehgerät, was wegen der zusätzlichern Möglichkeiten sicher nicht verkehrt wäre.
   
2. Hörfunk (Radio)
   
   Wie oben bereits geschrieben, gibt es so gut wie keine Digitalradios, die an die Kabelsteckdose angeschlossen werden können. Um weiter Radio hören zu können, gibt es derzeit diese Möglichkeiten:
   
   Empfang per Kabelsteckose:
    
   • Empfang mittels Kabelreceiver
     Wie beim Analog-Fernseher ist auch beim Radio ein Kabelreceiver die einzige Möglichkeit, Ihren gewohnten Hörfunkempfänger weiter am Kabel zu verwenden.
     
     Geeignet sind spezielle Radio-Receiver, aber auch die meisten Fernseh-Receiver, die sich ebenfalls – oft allerdings nur mit speziellen und vom Modell abhängig unterschiedlichen Adapterkabeln – mit Radios verbinden lassen. Radio-Receiver sind auf den Hörfunkempfang zugeschnitten. Schon weil ich bereits einen Digitalfernseher habe, habe ich mich für einen Radio-Receiver entschieden. Meine Erfahrungen damit habe ich weiter unten beschrieben, mit Fernseh-Receivern habe ich keine.
      
   Empfang per Antenne (terrestrisch):
    
   • UKW
     Sie können Ihren gewohnten Hörfunkempfänger statt an die Kabelsteckdose an eine Antenne anschließen – zweifellos ein technischer Rückschritt. Außenantennen sind bei uns laut Teilungsrklärung nicht erlaubt. Es gibt verschiedene Zimmerantennen, von einer ganz simplen Wurfantenne bis hin zu Stabantennen mit Signalverstärker. Je besser der Empfang, desto mehr Platz wird die Zimmerantenne vermutlich einnehmen. Wenn der gewünschte Sender nicht in der Nähe steht, werden Sie die Antenne ausrichten müssen, und je weiter er entfernt ist, desto mehr Rauschen und andere Nebengeräusche werden Sie hören, die beim Kabelempfang längst vergessen waren.
      
   • DAB+
     Eine relativ neue, digitale Technik ist DAB+. Dabei werden die Signale digital übermittelt, aber Empfänger für DAB+ können nicht an die Kabelsteckdose angeschlossen werden! Spezielle Empfänger für DAB+ (auch Digitalradios genannt) haben meist integrierte Stabantennen, können oft aber auch an externe Zimmerantennen unterschiedlicher Bauform angeschlossen werden.
     
     
   Empfang per Internet:
    
   • Internetradio
     Schier zahllose Programme können Internetradios empfangen. Diese werden nicht per Antenne, sondern übers Internet gespeist, brauchen deshalb einen Internetanschluss, drahtlos (WLAN) oder ein LAN-Kabel.

   Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass wohl alle Digitalfernseher auch den Empfang digitaler Hörfunksender erlauben. Das ist, schon der meist nicht so hohen Lautsprecherqualität wegen, aber nicht jedermanns Sache.

Unterstützung durch Pÿur

Am 21. September 2018 traf ein Schreiben von Pÿur mit beigefügtem Faltblatt ein. Unsere TV-Programme bleiben demnach erhalten – "ohne zusätzliche Kabelgebühren" ...

Das Faltblatt verspricht: "So gelingt die Umstellung." Wer keinen digtalen Fernseher hat und wer Radio bisher per Kabel hört, für den gelingt die Umstellung erst mal nicht; er braucht (wie oben dargelegt) einen Digital-Receiver bzw. eiinen DVB-Radio-Tuner. Erstere seien im Fachhandel oder bei Pÿur erhältlich. Nach gründlicher Suche habe ich einen Digital-Receiver bei Pÿur gefunden, eine Digitalbox für 3 €/Monat. Den technischen Details kann man übertriebene Ausführlichkeit nicht vorwerfen. Von Hörfunkempfang steht nichts dabei.

Aber: Pÿur bietet – was ich weder im Brief noch im Faltblatt, sondern nur im Internet gefunden habe – einen Technischen Vor-Ort-Service für 49 € an (auf der Seite ganz unten rechts). Der wird sicher alles richten. Wer bisher Radio per Kabel hörte, sollte prüfen, ob er nach dem Einsatz auch noch Radio hören kann. Mit weniger Sendern oder schlechterer Empfangsqualität würde ich mich nicht zufriedengeben. Wir zahlen ja auch nach wie vor die volle Kabelgebühr.

Externe Weblinks

Kabel & Medien Service (KMS) – Der Kabelnetzbetreiber, dessen Vertrag wir in der Eigentümerversammlung am 25.04.2018 um weitere fünf Jahre verlängert haben. (Daran ändere sich laut WEG-Verwaltung absolut nichts. E-Mails an KMS werden allerdings automatisch mit einem Hinweis auf Pÿur beantwortet, Anfragen per Kontaktformular gar nicht.)

Pÿur – KMS blendet seinen sämtlichen Internetseiten "Wir werden PŸUR" vor. Kabelnetzbetreiber, der zumindest für Einzelkunden unserer WEG (Telefon, Internet) zuständig ist. (Pÿur in Wikipedia.)

Informationen von Pÿur zur Analogabschaltung – Immerhin stimmt der von Pÿur angegebene Umstellungstermin auf den Tag genau mit unserem überein. Die Informationen finde ich dürftig.

PŸUR beginnt mit Abschaltung von Analog-TV in Bayern von onlinekosten.de (betrifft auch KMS) (Vielen Dank für den Hinweis, Herr Dengl.)

Informationen von Vodafone zur Analogabschaltung – (Wenn wir bei Kabel Deutschland geblieben wären, wären wir jetzt bei Vodafone.) Vodafone bietet schon seit geraumer Zeit vergleichsweise sehr gute Informatioen zur Umstellung, fürs Fernsehen und für den Hörfunk, die sinngemäß auch für uns brauchbar sind.

Ende August wurde ein fünfminütiges Video über die Analogabschaltung im Münchner Umland auf YouTube gestellt: Kabel-Störung? Zuschauer von Analog-Abschaltung überrascht – Elektronik-Märkte überrannt. Mögen diese Informationen das Chaos verringern.

Digitalreceiver zur Digital-Analog-Umsetzung des Fernseh- und Hörfunksignals gibt es viele. Auch unser Kabelnetzbetreiber Pÿur vermiertet einen solchen; viele Alternativen sind im Handel erhältlich.

Digital-Radio-Receiver  (DVB-C) zur Digital-Analog-Umsetzung des Hörfunksignals gibt es wenige, deshalb zwei Beispiele:

• Technisat Cablestar 100 (Bedienungsanleitung, PDF). Stehende Bauweise, nicht von mir getestet.
• Vistron VT 855-N (viertes Gerät von oben)  (Bedienungsanleitung, PDF). Liegende Bauweise, im eigenen Einsatz; siehe nachfolgenden Erfahrungsbericht.

Per Internet-Suchmaschine findet man für beide Geräte zahlreiche Bezugsquellen.

Erfahrungsbericht digitaler Hörfunk-Empfang per Kabel nach Analogabschaltung
mit dem Audioreceiver Vistron VT 855-N (Weblinks zu Vorstellung und Anleitung im vorigen Absatz)

Wichtigen Hinweis unten beachten!

Prinzipielle Überlegungen

• Unsere "Antennensteckdosen" enthalten drei Buchsen: TV, RADIO und eine weitere, die in diesem Zusammenhang nicht relevant ist.
• Die Buchse RADIO (analog) ist nach der Analogabschaltung "tot".
• Die digitalen Hörfunkprogramme (DVB-C) werden zusammen mit den Fernsehprogrammen an die Buchse TV übertragen. Das erkennt man daran, dass die Hörfunkprogramme mit Digitalfernsehern quasi als "Fernsehprogramme ohne Bild" (bzw. mit Standbild mit dem Senderlogo o. dgl.) empfangen werden können.
• Digital-Radio-Receiver müssen deshalb wie Fernsehgeräte an die Buchse TV angeschlossen werden.

Anschluss und Inbetriebnahme des Digital-Radio-Receivers Vistron VT 855-N

Etwas technisches Geschick oder einen Helfer, der es hat, halte ich zur Installation für erforderlich.

Der Vistron VT 855-N ist ein angenehm kleines, leichtes (und preisgünstiges) Gerät, das auch unter schwierigen Platzbedingungen meist in der Nähe des vorhandenen Radios unterzubringen sein sollte. (Die Möglichkeit "unsichtbarer" Aufstellung durch Verwendung einer Infrarot-Maus habe ich nicht getestet, erwähne sie als interessante Möglichkeit aber der Vollständigkeit halber.)

Außer der – immer maßgeblichen und unverzichtbaren – Bedienungsanleitung ist eine Installationsanleitung beigefügt, die sehr anschaulich die drei Schritte des Anschlusses zeigt. Es gibt aber einige Fallen:

1. Antennenkabel umstecken
   
   Achtung: Wie oben dargelegt, muss das vorhandene Kabel "umgedreht" werden. Der Stecker, der bisher in der Buchse RADIO der Wandsteckdose steckte, muss nun in die Buchse RF DIGITAL IN des Vistron VT 855-N gesteckt werden. Der Stecker, der bisher im Radio steckte, muss in die Buchse TV der Wandsteckdose gesteckt werden! (Andersrum passt es nicht; Stichwort "männliche" und "weibliche" Stecker.)
   
   Meist wird die Buchse TV der Wandsteckdose bereits durch ein Fernsehgerät belegt sein. Um Digital-Radio-Receiver und Fernseher gleichzeitig betreiben zu können, gibt es zwei Möglichkeiten:
 
• Entweder man steckt das Antennenkabel des Fernsehers von der Wandsteckdose ab und in die Buchse RF DIGITAL OUT des Vistron VT 855-N. Dies ist die von dessen Hersteller empfohlene Methode, in seiner Installationsanleitung Punkt 4.).
   
• Oder man verwendet einen Zweigeräteverteiler für TV, wie es sie in unterschiedlichen Bauformen gibt, und steckt den Fernseher an der einen und den Vistron VT 855-N an der anderen Buchse an. Diese Lösung habe ich bevorzugt, sie funktioniert einwandfrei, und nachdem sich die Kabelsteckdose hinter einer Couch befindet, ist der "Doppelstecker" unsichtbar und stört nicht. Aufpassen muss man, dass die Steckerarten (m/w) zur jeweiligen Buchse passen.
   
2. Audioverbindung einrichten
   
   Der analoge Audioausgang des Vistron VT 855-N muss mit einem analogen Audioeingang des vorhandenen Radios (Stereoanlage usw.) verbunden werden. Dazu benötigt man ein Cinch-Kabel mit beidseitig je einem Cinch-Stecker. (Leider habe ich weder in der Produktbeschreibung noch in der Bedienungsanleitung einen Hinweis darauf gefunden, dass ein solches dem Receiver beiliegt, und eines separat bestellt.) Der rote Stecker muss in die rot markierte Buchse, der weiße in die weiße Buchse gesteckt werden (Gerät vorher ausschalten). Achtung: Nicht wenige Radios haben als Analogeingang keine Cinch-Buchsen, sondern Klinkenbuchsen, oft für 3,5 mm Durchmesser. Dafür werden passende Kabel benötigt, zwei Cinch-Stecker auf der einen und ein Klinkenstecker auf der anderen Seite!
    
3. Strom anschließen und einschalten
   
   Der Vistron VT 855-N hat ein Steckernetzteil. Dessen Stromkabel muss an die Buchse POWER 12VDC angesteckt werden, dann das Steckernetzteil in eine Netzsteckdose.

Das Display des Vistron VT 855-N sollte daraufhin erst "Willkommen" und dann "Sendersuche?" anzeigen, was man durch Betätigen der Taste OK der Fernbedienung bestätigt. Die Bedienung des Vistron VT 855-N, der über erstaunlich viele Möglichkeiten verfügt, ist in der Bedienungsanleitung beschrieben.

Nachteile sind, wenn man so will, der einmalige oben beschriebene Aufwand, das zusätzliche "Kästchen" mit seinen Kabeln und die zusätzliche Fernbedienung, mit der man den Hörfunkempfang jetzt steuert.

Dem stehen etliche gewichtige Vorteile gegenüber:

• Das vorhandene Radio bleibt nach der Analogabschaltung nicht stumm.
• Man braucht auch künftig keine Zimmerantenne, die in den seltensten Fällen eine Zierde ist, sondern meist stört.
• Man hat nicht die Nachteile des Antennenempfangs, der – auch bei DAB+ – nur den Empfang relativ weniger Sender in akzeptabler Qualität erlaubt.
• Man wird nicht durch den Rückschritt auf UKW-Empfang per Antenne technisch durch um Jahrzehnte zurückkatapultiert, als man entferntere Sender nur mit besonders ausgerichteter Antenne und oft verrauscht hörte.
• Sämtliche (75 neu:) 96 von Pÿur kostenlos bereitgestellten digitalen Hörfunksender stehen zur Auswahl.
  Zum Vergleich: Kabel analog 20 (wird abgeschaltet), Antenne je nach deren Qualität und Ausrichtung per DAB+ über 30, per UKW bestenfalls unter 20 Programme. (Kostenpflichtige Sender können mit dem Vistron VT 855-N nicht empfangen werden.)
• Die Programme werden in höchster Qualität und ohne Störgeräusche übermittelt.
• Der digitale Hörfunk-Empfang per Kabel mittels vorhandenem Radio kostet keine 60 Euro (der Receiver, eventuelle Spezialkabel oder Adapter zuzüglich).

Konkurrieren kann eigentlich nur das Internetradio, zu einem allerdings wesentlich höheren Preis.

Hinweise auf Fehler und Ergänzungsvorschläge sind willkommen. Individuelle Beratung und "Support" kann ich leider nicht leisten. Offiziell maßgeblich sind allein die Informationen und Anleitungen des Kabelnetzbetreibers. Ansonsten nochmals:

Ohne jegliche Gewähr!

Anselm Rapp

Stand: 26.10.2018

Verantwortlich: Anselm Rapp, Geigenbergerstr. 13, 81477 München, Tel. 089 798849, E-Mail Anselm.Rapp@anjora.de